Nominiert in der Kategorie „Startup“: Swabian Instruments beim Deutschen Gründerpreis

Präzision aus Stuttgart – Startup Swabian Instruments

Der Time Tagger von Swabian Instruments kann Signale mit einer Präzision von wenigen Pikosekunden erfassen und in Echtzeit verarbeiten. Damit revolutionierten die Schwaben die digitale Messtechnik und gehören weltweit zu den innovativsten Unternehmen im Bereich Quantentechnologie. Für diese Leistung wurden sie von der hochkarätig besetzten Expertenjury in der Kategorie StartUp des Deutschen Gründerpreises 2019 nominiert.

 

Das Unternehmen im Überblick:

Gründungsjahr 2016
Die Gründer Dr. Helmut Fedder, Dr. Michael Schlagmüller, Dipl.-Ing. Markus Wick
Startkapital Exist-Gründungsstipendium
Umsatz 2018 1,2 Mio. Euro
Mitarbeiter 7

 

Quantencomputer sind derzeit das Top-Forschungsthema an allen internationalen Eliteuniversitäten und bei den großen Technologie-Konzernen. Diese neuen Supercomputer werden eine Rechenleistung bieten, die alles Bisherige in den Schatten stellt. An der Universität Stuttgart erforschten die Physiker Dr. Helmut Fedder (41) und Dr. Michael Schlagmüller (39) mit dem damaligen Studenten Dipl.-Ing. Markus Wick (32) bestimmte Typen von Quantencomputern, die mit einzelnen Photonen arbeiten. Dazu war eine Messtechnik nötig, die solche Lichtteilchen extrem präzise erkennen kann. „Weil es keine passenden Messgeräte auf dem Markt gab, haben wir unsere eigenen entwickelt“, erzählt Fedder. So entstand der Time Tagger.

Die Innovation der Schwaben liefert Messungen in Echtzeit mit einer Präzision von wenigen Pikosekunden. Außerdem kann der Anwender die zugehörige Programmier-Schnittstelle leicht und schnell an seine individuellen Bedürfnisse anpassen und spart so oft viele Monate kostbarer Arbeitszeit. „Unterschiedliche Messungen können parallel laufen, beliebig miteinander verknüpft und flexibel erweitert werden”, erläutert Fedder. Das senkt die Investitionskosten, denn man braucht nicht mehr zig verschiedene teure Messgeräte, sondern nur noch ein einziges. Diese Pluspunkte des Time Taggers sprachen sich rasch in der wissenschaftlichen Community herum. „Wir bekamen sehr schnell Anfragen von Kollegen.“ Schon bald zeigte sich, dass die innovativen Präzisions-Messgeräte nicht nur für Forschungen im Bereich der Quantentechnologie interessant sind, sondern extrem breite Anwendungsmöglichkeiten haben. „Unsere Technologie kann überall dort eingesetzt werden, wo anspruchsvolle digitale Messungen erforderlich sind“, sagt Fedder. Man kann damit beispielsweise Lichtemissionen einzelner Moleküle in Tumorzellen messen, Datenströme in DVB-T2-Netzwerken analysieren oder digitale integrierte Schaltkreise testen. Immer mehr Anwender wurden neugierig, erste Anfragen aus der Industrie kamen herein. Die Forscher erkannten die Marktlücke und entschieden sich gegen die unklaren beruflichen Perspektiven in der Wissenschaft. „Wir wollten etwas Sicheres, deshalb haben wir gegründet.“ Das Exist-Programm des Bundeswirtschaftsministeriums sicherte den Lebensunterhalt der Gründer, alles andere finanzierten sie selbst. „Wir haben uns vom ersten Tag an selbst getragen.“ Schon zwei Jahre nach dem Start stehen die Hightech-Messgeräte „Made in Stuttgart“ an fast allen führenden Universitäten in der ganzen Welt, dazu kommen erste Kunden außerhalb der Wissenschaft.

Die hochkarätig besetzte Auswahljury des Deutschen Gründerpreises war beeindruckt von der „enormen wissenschaftlichen Kompetenz“ und der „großen Überzeugungskraft der Gründer“. Besonders imponierte den Experten die „bemerkenswerte wirtschaftliche Entwicklung, wie sie bei einer innovativen Universitätsausgründung nur selten gelingt“. Für diese herausragende Leistung hat Swabian Instruments die Nominierung für den Deutschen Gründerpreis in der Kategorie StartUp 2019 mehr als verdient. „Die Nominierung ist ein Riesenboost für uns“, freuen sich die Schwaben. „Vor allem die Beratung durch Porsche Consulting ist uns viel wert, denn wir kommen ja von der technischen Seite. Der wichtigste Punkt ist für uns aber das namhafte Gründerpreis-Netzwerk. Wir erhoffen uns dadurch neue Kontakte in die Industrie, denn wir möchten jetzt neue Kundengruppen erschließen.“

 

Mehr dazu unter: https://www.deutscher-gruenderpreis.de/preistraeger/2019/swabian-instruments/

Und hier geht’s zur Webseite des Start-ups: https://www.swabianinstruments.com/